Generelle Überlegungen zur Mitarbeiterbelohnung

Jeder möchte geschätzt werden. Das gilt für Manager ebenso wie für Mitarbeiter. Selbst wenn es den Anschein hat, wir wären unabhängig und selbstständig, brauchen wir andere zur Stärkung unseres Selbstwertgefühls. Dennoch nutzen viele Manager die potenzielle Kraft von Anerkennung und Belohnung nicht. Und das, obwohl 33 Prozent der Manager sogar sagen, dass sie selbst lieber in einem Unternehmen arbeiten, in dem sie mehr Anerkennung erhalten.

Wenn ein Manager dieses grundlegende Prinzip menschlichen Verhaltens erkannt hat, bezieht sich die typische Reaktion allerdings meist auch wieder nur auf die Brieftasche der Beschäftigten – durch Gehaltserhöhungen, Boni oder Beförderungen. Zweifellos ist Geld für die Mitarbeiter wichtig. Die Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass letztlich etwas anderes zu höherer Leistung motiviert: die aufmerksame, persönliche Anerkennung, die eine ehrliche Wertschätzung guter Arbeit erkennen lässt. Das wird durch zahlreiche Studien bestätigt. Die Motivation ist umso stärker, je mehr Begeisterung und Selbstwertgefühl die Anerkennung hervorruft und möglicherweise sogar die Form einer Geschichte annimmt, die der Mitarbeiter noch nach vielen Jahren seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen erzählen kann.

Die meisten Belohnungen entsprechen zwei Kategorien: formelle und informelle

  • Formelle Belohnungen sind in der Regel geplante, strukturierte Programme, die normalerweise im Laufe der Zeit wiederholt und über Jahre durchgeführt werden, zum Beispiel Auszeichnungen wie Mitarbeiter des Monats oder Dienstleister des Jahres.
  • Informelle Belohnungen erfolgen eher sofort, sind spontane Formen aufrichtiger Dankbarkeit und der Anerkennung guter Arbeit. Sie sind häufig individuell und witzig und zeichnen ein spezielles Verhalten aus, wie besonderer Kundenservice, kostenreduzierende Ideen oder ausgezeichnetes Teamwork, oder sie werden für besondere Leistungen erteilt wie dem Fertigstellen eines Zwischenberichts oder eines Projekts oder dem Abschluss eines wichtigen Verkaufs.

Generell haben sich die am meisten geschätzten Anerkennungen von den formellen zu den informellen und spontanen verlagert, und von den greifbaren zu den immateriellen und zwischenmenschlichen. Für heutige Arbeitnehmer ist Motivation zunehmend persönlich und situationsbezogen geworden. Wenn es um Anerkennung geht, wird immer deutlicher, dass es keine Einheitslösung gibt.

Das Wichtigste bei Belohnungen aber ist:

  • Passen Sie die Belohnung der Person an. Beginnen Sie mit den persönlichen Präferenzen des Betreffenden und belohnen Sie denjenigen oder diejenige auf eine Weise, die er oder sie als lohnend empfindet. Solche Belohnungen können persönlich oder beruflich sein, informell oder formell, sie können in Form von Geschenken oder Handlungen ausfallen. Um die Wirkung einer Anerkennung nicht auf Spekulation beruhen zu lassen, müssen Sie Ihre Mitarbeiter fragen, was diese am meisten schätzen. Vielleicht legen Sie sogar Karteikarten an, auf der alle Arten von Anerkennung aufgelistet sind, die der jeweilige Mitarbeiter schätzt. Viele Organisationen verfahren so.
  • Passen Sie die Belohnung der Leistung an. Belohnung sollte maßgeschneidert sein, um der Bedeutung der Leistung Rechnung zu tragen. Natürlich sollte ein Mitarbeiter, der ein Zweijahresprojekt abschließt, stattlicher belohnt werden als jemand, der Ihnen lediglich einen Gefallen getan hat. Und selbstverständlich sollte die Belohnung den Zeitaufwand widerspiegeln, den Sie zur Planung und Durchführung aufgewendet haben, und den Betrag, den Sie investieren mussten.
  • Seien Sie zeitnah und spezifisch. Um wirkungsvoll zu sein, müssen Belohnungen so schnell wie möglich nach dem gewünschten Verhalten oder Resultat erfolgen. Geschieht dies erst Wochen oder Monate später, so wird die Belohnung den Mitarbeiter kaum zu einer Wiederholung seiner Handlungen motivieren. Sie sollten immer sagen, warum die Belohnung überreicht wird, das heißt einen Zusammenhang zu der Leistung herstellen. Nachdem Sie eine gewünschte Leistung regelmäßig belohnt haben, kann Ihre Anerkennung periodischer werden, so wie das gewünschte Verhalten zur Gewohnheit wird. Die Forschung hat tatsächlich gezeigt, dass periodische Belohnungen langfristig wirksamer sind für den Erhalt von Leistung.